Balcarka Höhle - besuch

Der geführte Rundgang durch die Höhle beginnt im mächtigen Eingangsportal der Balcarka. Die schon seit ewigen Zeiten bekannte Grotte diente dem paläolithischen Menschen als Siedlung. Es wurden hier bearbeitete Steine und Knochen sowie Reste von Feuerstätten gefunden. Durch einen künstlich angelegten Gang steigen die Besucher in Räume ab, die 1924 von einem Bürger der Gemeinde Ostrov, dem Abgeordneten Josef Šamalík entdeckt wurden. Die eher kleinen Räume bestechen durch die Farbigkeit der Sinterüberzüge und Stalagmiten. Der nächste Halt erfolgt in den 10 Meter hohen Räumen mit dem Namen „Wilson-Rotunden“. Die größere von Ihnen ist eine wunderschön modellierte Rundschlucht.

Die Wände des Raumes sind mit Sinterkaskaden verziert. Von den Rotunden führt die Route in den größten Raum des Balcar-Labyrinths, den Großen Foch-Dom. Der längliche Dom mit einer Fläche von 65 x 20 x 15 Metern wurde nach einem heldenhaften französischen Marschall aus dem Ersten Weltkrieg benannt. Am Eingang ist die Raumdecke mit durchsichtigen Stalaktiten und Vorhängen geschmückt; die Dolinen-Vertiefung auf dem Grund zeugt von unbekannten weiteren tiefer liegenden Räumen. Nachdem alle malerischen Winkel des Foch-Domes besichtigt wurden, erwartet die Besucher ein Aufstieg in Bereiche, die in der zweiten Hälfte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden.
Die Galerie und der Naturgang sind durch Räume miteinander verbunden, die Route verläuft jedoch nacheinander über zwei Höhenebenen. Die Galerie und der Naturgang gehören zu den schönsten Räumen des Mährischen Karstes. Der Tropfsteinschmuck an den Wänden und Decken ist sehr reichhaltig, rein und gut erhalten. Die Wände des Naturganges bestehen vollständig aus Sinter. Die Besucher gehen an einem Gang mit ebener Decke und weiter an dem sog. „Puppentheater“ und dem „Zuckermärchen“ vorbei, bis sie wieder in die 1924 entdeckten Bereiche gelangen. Der sog.

Dom des Untergangs entstand durch den Deckeneinsturz von Höhlenetagen, wovon eine Felsblockanhäufung auf dem Boden dieses Raumes zeugt. In Bezug auf den Tropfsteinschmuck sind der hohe Sinterfall, die sog. „Madonna“ oder der sog. „Kaktus“ besonders erwähnenswert. Die Besichtigungsroute führt weiter an der Decke der Wilson-Rotunden in den Entdeckungsdom (auch „Stojan-Kapelle“ genannt). Als 1924 die Bürger von Ostrov eine Doline am Gipfel des Balcar-Felsens durchbrachen, gelangten sie durch die Schlucht eben in diesen Raum.
Die Wände und Decken des Raumes sind mit einem Bergmilchüberzug, einer kalkhaltigen breiigen Masse, bedeckt, die wahrscheinlich durch Mikroorganismen gerinnt. Die Höhlenführung endet in dem Raum „Popeluška“, der bereits 1923 entdeckt und später nachträglich mit den Haupträumen der Balcarka verbunden wurde.
